Wieviel Zucker darf es sein?

"Gesunde Ernährung" in der Berufsschule

Dass oft Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln steckt, weiß man prinzipiell schon. Wieviel es aber genau ist und welche Tricks die Hersteller anwenden, um die Verbraucher*innen zu verwirren, ist doch sehr überraschend. Diese Erfahrung haben auch Berufsschüler*innen der Fachkunde Hauswirtschaft gemacht. Sie haben sich nämlich im Rahmen des Themas „Gesunde Ernährung“ Zutatenlisten und Nährwerttabellen genauer angeschaut und anschließend Plakate zu  unterschiedlichen Themen erstellt und diese präsentiert.

Die erste Gruppe untersuchte das Problem, dass häufig mehrere Zuckerarten in einem Produkt versteckt sind, so dass Käufer*innen diese gar nicht als Zucker erkennen und so hinsichtlich der Menge des tatsächlich enthaltenen Zuckers ausgetrickst werden. Die einfachste – und gesündeste – Lösung wäre, keine Fertigprodukte oder verarbeitete Lebensmittel zu verwenden, sondern stattdessen Speisen mit frischen Zutaten selbst zuzubereiten.

Gruppe 2 stellte fest, dass gerade in Kindersnacks zwischen 30 und 40 % Zucker enthalten sind. Außerdem sind diese oft auch viel zu fetthaltig, also absolut ungesund, gerade für Kinder. Auch Ketchup besteht zu 1/5 aus Zucker, Barbecue-Soße sogar zu ¼. Die Berufsschulklasse möchte deshalb gerne lernen, wie man Ketchup selbst herstellen kann.

Welche Folgen der übermäßige Verzehr von Fruchtzucker für den Körper hat, erforschte die dritte Gruppe: Er kann Blutdruck und Harnsäurespiegel erhöhen und zu Darmbeschwerden, Fruktoseintoleranz und schlimmstenfalls zu einer Fettleber führen, da er direkt in der Leber verstoffwechselt wird. Auch wenn Fruchtzucker als Mitauslöser für Fettleibigkeit weltweit gilt, wird er gerne von der Industrie verwendet, da er eine höhere Süßkraft als Haushaltszucker hat, somit billiger ist, und auch weniger satt macht.

Ein enormer Zuckerkonsum birgt noch viele weitere Gesundheitsrisiken wie Diabetes, Karies, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Entzündungen und kann sogar ein Risikofaktor für Demenz und Krebserkrankungen sein. Deshalb gilt es Strategien zu entwickeln, wie man den eigenen Zuckerverbrauch langfristig reduzieren kann: Den Lebensmitteleinkauf sollte man gezielt planen, am besten mit frischen Zutaten kochen, ansonsten Zutatenlisten genau lesen und dabei den Zuckergehalt beachten, nicht hungrig einkaufen gehen und stressregulierende Maßnahmen ergreifen, falls man aufgrund von Stress oder Frust doch Heißhunger auf etwas Süßes hat.